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Das stille Leid der Streunerkatzen

Daniela Skvorc • Aug. 28, 2023
Anfüttern, unkontrollierbare Vermehrung, Überforderung: Falsche Tierliebe und fehlende Bereitschaft zur Kastration führen zu entsetzlichem Tierleid. Jährlich landen 1.500 herrenlose Katzen in der Arche Noah. Eine emotionale Gratwanderung zwischen Leben und Tod.

Zusammengekauert sitzt er unter einem Gebüschm es ist bitterkalt. Seine Geschwister hat er verloren, weil sie zu schwach und krank waren, die Mama wurde von einem Auto überfahren. Limpy wurde als Streuner geboren, um auf der Straße zu enden.


Mit acht Wochen kam er zu uns in die Arche Noah. Durchnässt. Augen und Ohren verklebt, ein schlimmer Schnupfen plagte ihn, seine Atmung war nur noch sehr schwach und seine Kniescheibe war verrutscht. Ein kleines flauschiges Häufchen Elend. Im Moment befindet er sich nach der medizinischen Behandlung auf dem Weg der Besserung.


Seine Geschichte steht stellvertretend für das unsagbare Leid der tausenden Streunerkatzen. Für viele, Alte als auch Babys, gibt es keine Rettung mehr und jeden Tag sterben unzählige in den Armen unser Tierschützer:innen und Tierärzt:innen: Sie haben Verletzungen, sind übersäht mit Flöhen und Milben, haben kahle Stellen und ihre Augen tränen. Ihre Nasen sind verklebt und das Atmen fällt ihnen schwer. Geschwüre wuchern an ihren Ohren und sie haben Knochenbrüche.


50 EINSÄTZE PRO MONAT


Die Katzenhilfe des Aktiven Tierschutz Austria fährt jeden Monat mehr als 3.000 km und absolviert mindestens 50 Einsätze, im Rahmen derer (meist in mehreren Anläufen, weil Katzen ja sehr schlau sind..) herrenlose Tiere gesichert und bei uns in der Arche Noah gesund gepflegt, gechippt und kastriert werden. Auch die Tierrettung des Aktiven Tierschutz ist täglich für Katzen in Not im Einsatz.

Die vielen, traurigen Schicksale, berühren auch unsere Tierpfleger:innen. Sie sind an der vordersten Front, wenn wieder einmal so ein vernachlässigtes Tierchen zu uns gebracht wird. Sie investieren Stunden um Stunden, um die Notfellchen aufzupäppeln und medizinisch zu versorgen. Oft werden Pflegekinder von unseren Mitarbeiter:innen für ein paar Nächte mit Nachhause genommen, um ihre Chancen so gut wie möglich zu steigern! Gerade die Kittensaison zerrt hier besonders an den Nerven. Denn oft hilft die beste Versorgung nicht, wenn ihr Start ins Leben bereits zu schwierig war. Nach all den aufopfernden Bemühungen, den Kitten Lebewohl zu sagen, trifft uns imemr wieder aufs Neue und macht uns bewusst, wie wichtig es ist, das Streunerleid in den Griff zu bekommen. Nur mit vereinten Kräften können wir dieses Problem lösen.

SCHON GEWUSST?


  • Rund 1.500 herrenlose Katzen werden jährlich eingefangen, kastriert, gechipt und medizinisch versorgt.
  • 1.000 davon brauchen eine intensive medizinische Versorgung oder kostspielige Operationen.
  • So kostet eine Katzenversorgung im Schnitt das Doppelte von der eines Hundes
  • Nicht alle Streuner finden ein Zuhause. Sind sie schon älter, werden sie kaum noch zahm.

APPELL DER ARCHE NOAH


Da wir uns mitten in der Katzensaison befinden, ist es wichtig, Folgendes zu beachten:


  • Bitte lassen Sie Ihre (Freigänger-)Katzen kastrieren (beide Geschlechter!), um unkontrollierbarer Vermehrung entgegenzuwirken.
  • Eine Katze wird mit 6 Monaten geschlechtsreif: Ein einziges Katzenpaar kann rein theoretisch nach fünf Jahren bereits 12.680 Nachkommen haben.
  • Vermeiden Sie das Anfüttern von Streunern, das ist falsche Tierliebe und fördert lediglich die Fortpflanzung und die Weitergabe von Krankheiten.
  • Melden Sie unserer Katzenhilfe der Arche Noah (0676 84 24 17 416) gesichtete Streunerkatzen.
  • Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde über die von Land Steiermark geförderten Kastrationsgutscheine.
  • Katzen fangen auch nach der Kastration noch Mäuse - das gegenteilige Argument ist ein Gerücht!
Katze, Fiv-positiv, Verbreitung, Symptome, Tierschutz, Aufklärung
von Daniela Skvorc 18 Apr., 2024
Was ist eigentlich FIV? Was sind typische Symptome und wie verbreitet sich die Krankheit? In diesem Blogbeitrag werden genau diese Fragen beantwortet!
Hochsaison Zecken, Zeckenalarm, Haustiere, Tierschutz, Hund, Katze
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Sie sind die lautlose Gefahr in Gras und Büschen: Die Zecken. Oft unterschätzt, können sie gefährliche und sogar tödliche Krankheiten übertragen.
Deutscher Jagdterrier, Spaziergang, Wesen, Hund,
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Kleiner Hund - Riesige Energie! Erfahren Sie in diesen Beitrag mehr über den deutschen Jagdterrier!
Siberian Husky Welpe, Rasseportrait
von Daniela Skvorc 06 Feb., 2024
Nordische Rassen – allen voran der Siberian Husky – sind voll im Trend. So landeten in den vergangenen Wochen und Monaten auch bei uns in der Arche Noah immer wieder Hunde dieser Rasse. Dass der Siberian Husky nicht nur wunderschön, sondern auch anspruchsvoll in seiner Haltung ist, bedenken viele Menschen dabei nicht. Der Siberian Husky wurde – und wird vielerorts immer noch – als Arbeitshund gezüchtet. Er braucht viel Bewegung, Beschäftigung und Auslastung. Das muss nicht immer in Form von Laufen und Schlittenziehen sein. Wer allerdings glaubt, zwei Gassirunden am Tag seinen für einen Sibirer genug, der wird nicht lange Freude mit seinem neuen Begleiter haben. Denn ein unterbeschäftigter Husky wird schnell selbst alternative Beschäftigungen finden, die nicht immer zur Freude des Besitzers sein müssen Alle nordischen Hunderassen sind sehr naturverbunden und rudelbezogen. Sie sind gerne draußen im Freien und brauchen viel soziale Kontakte. Einzelhaltung ist deshalb nur möglich, wenn dafür der Mensch als Sozialpartner viel Zeit mit dem Hund verbringt. Viel mehr liegen diesen Hunden jedoch Paar- oder Gruppenhaltung. Mit ihrem starken Eigenwillen eignen sie sich nicht für die Unterordnung. Außerdem ist der Siberian Husky sehr menschenfreundlich und auch Fremden gegenüber in der Regel sehr zugänglich und aufgeschlossen. Damit gibt er auch keinen guten Wachhund ab. Als sehr ursprüngliche Hunde haben Huskys einen ausgeprägten Jagdtrieb, der in Verbindung mit seiner Selbstständigkeit nur schwer unter Kontrolle zu bringen ist. Deshalb ist ein Spazierengehen ohne Leine in der Regel nicht möglich. Wer mit der Überlegung spielt, einen Husky bei sich aufzunehmen, sollte ihm also viel Zeit, Platz und Beschäftigung bieten können. Diese Rasse ist nichts für Couchpotatoes, die einen reinen Begleithund suchen. Und auch Sauberkeitsfanatiker sollen vorgewarnt sein: Im Fellwechsel verlieren Huskys kübelweise Unterwolle, die dann büschelweise an jeglichen Polstermöbeln, Teppichen und an der Kleidung zu finden ist. Ist man sich der Besonderheiten dieser Rasse bewusst und kann sie entsprechend halten und auslasten, findet man in Huskys wunderbare Hunde, die mit ihrer Menschenfreundlichkeit der ganzen Familie Freude machen können.
von Daniela Skvorc 23 Jan., 2024
Auch wenn Weidetiere neugierig über den Zaun schauen und Leckerbissen dankend annehmen, sollte man zum Wohl des Tieres vom Füttern Abstand nehmen. Mögliche Krankheiten und Allergien können dazu führen, dass aus einem kleinen „Leckerchen“ schnell tödlicher ernst wird.
von Daniela Skvorc 27 Dez., 2023
In diesem Blogbeitrag erhalten Sie wertvolle Tipps für ein stressfreies Silvester mit ihrem Vierbeiner.
von Daniela Skvorc 11 Dez., 2023
Sie fragen sich vielleicht, warum Tierschutzvereine Geld in Plakate und Aussendungen investieren, anstatt diese Mittel direkt für die Tiere zu verwenden. Diese Frage stellen wir uns auch. Denn dieses Thema beschäftigt uns sehr stark. Wir wollen und müssen sensibel und verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen. Wir wollen und müssen jedoch auch dafür Sorge tragen, dass unser Verein nachhaltig und stabil auf einem gesunden finanziellen Fundament steht. Nur so ist Tierschutz möglich. Warum also ist es sinnvoll und tatsächlich sogar dringend notwendig, hinauszugehen und in der Öffentlichkeit präsent zu sein? Wir schaffen Sichtbarkeit und Bewusstsein Nur wenn wir Leid auch wahrnehmen, können wir hinschauen und helfen. Deshalb müssen wir das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Tierschutzes schärfen. Je mehr Menschen informiert sind, desto größer ist die Unterstützung für unsere gemeinsame Sache. Das Verständnis für die Situation der Tiere in Not ist der erste Schritt zu nachhaltigem Wandel. Die Realität ist, dass viele Menschen sich nicht vollständig der drängenden Probleme bewusst sind, denen Tiere ausgesetzt sind. Deshalb ist es wichtig, die Öffentlichkeit aufzuklären, Empathie zu fördern und Veränderungen in Verhalten und Einstellungen herbeizuführen. Durch unsere Fundraising-Arbeit können wir mehr Menschen erreichen und somit einen bedeutenden Beitrag zum Tierschutz leisten. Wir sind (nur) gemeinsam stark für Tiere Wir brauchen die Kraft der Gemeinschaft, nur so ist unsere Arbeit möglich. Durch die Information der Öffentlichkeit erreichen wir potenzielle Spenderinnen und Spender, die sonst vielleicht nie von unserem Tierschutzverein erfahren hätten. Viele Menschen erreichen wir zum Beispiel über Social Media, andere über Aussendungen und wiederrum andere sehen unsere Plakate. Tierschutz geht uns alle an und wir tun unser Bestes, die Brücke zwischen unseren Schützlingen und den Menschen zu bauen. Eine breitere finanzielle Basis bedeutet daher mehr Ressourcen für den direkten Schutz der Tiere. Wir geben Tieren eine Stimme Die Liebe zu Tieren kennt keine Grenzen, aber manchmal sind es politische und gesellschaftliche Barrieren, die uns daran hindern, echte Veränderungen herbeizuführen. Ihre Spenden sind noch viel mehr als eine Investition in unsere tägliche Arbeit in der Versorgung notleidender Tiere. Sie helfen uns, Missstände aufzuzeigen, gehört zu werden und Tierschutz weit oben auf die politische Agenda zu setzen. Es geht also nicht darum, Ressourcen von den Tieren wegzunehmen, sondern vielmehr darum, langfristig mehr Ressourcen für sie zu sichern und eine nachhaltige Grundlage für ihren Schutz und ihr Wohlergehen zu schaffen. Jede Spende trägt dazu bei, eine Welt zu schaffen, in der Tiere respektiert, gerettet und geschützt werden. Ein herzliches DANKE im Namen unserer vierbeinigen Schützlinge!
Tierärzte, Untersuchung, Tierarztpraxis Liebenau, Katze, Erstuntersuchung
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Wann sollte man zum ersten Mal den Arzt aufsuchen? Und wie sieht das eigentlich mit „Tierheimkindern“ aus?
Scottish Fold Katze, Gendefekt, Qualzucht, Tierschutz, Aktiver Tierschutz, Aufklärung, Arche Noah
von Daniela Skvorc 20 Nov., 2023
Ein Gendefekt, der zum Schönheitsideal stilisiert wurde: Die Faltohren der Katzenrasse Scottish Fold sind nicht niedlich, sondern verursachen der Katze lebenslange Schmerzen. Die Rasse Scottish Fold liegt richtig im Trend. Man sieht sie überall, in der Werbung und auf Social Media. Leider, denn diese Rasse gilt als Qualzucht und ist in Österreich streng verboten!
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Rottweiler sind bekannt für ihre Stärke, Robustheit und ihr loyales Wesen. Was sie auszeichnet und welche Familie zu ihnen passt, erfahren Sie hier!
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